Indien und Sri Lanka vom Spezialisten

INDIEN | Nordindien

INDIEN | Nordindien Rundreisen DETAILS ZU RUNDREISEN 15 Seite 48 18 Seite 50 25 Seite 53 26 Seite 54 29 Seite 55 sierte womöglich wegen seiner gut erhaltenen Tempelanlagen kennen. Seine erotischen Steinmetzarbeiten verhalfen dem Ort zu Weltruhm. Jedes Jahr werden die Tempelanlagen zur atmosphärischen Kulisse für das Khajuraho Dance Festival, einem renommierten Event mit klassischen indischen Tänzen. Eine andere Raubkatze, die neben dem Tiger Schutz in Indien geniesst, ist der Leopard. Im Jawai Schutzreservat haben sich die Tiere perfekt an die Bedingungen am Jawai-Stausee angepasst. Sie finden ihre Jagdreviere zwischen felsigem Terrain und wildem Grasland, nicht weit entfernt von Weideflächen und den Siedlungen der Einheimischen. Wer «Auf den Spuren der Leoparden» 18 unterwegs ist, lernt die Rabari-Hirten kennen, die das Land schon seit Jahrhunderten in einem harmonischen Zusammenleben mit den Wildtieren teilen. Wuchtiger als die grazilen Leoparden kommen die Panzernashörner im Kaziranga Nationalpark daher. Etwa zwei Drittel der weltweit verbliebenen Population dieser Kolosse lebt im Gebiet am Brahmaputra Fluss im Bundesstaat Assam, was für viele allein schon ein Grund für einen Besuch ist. Zudem ziehen grössere Herden von Asiatischen Elefanten durch die Wälder und Graslandschaften. Eine Reise ins «Wilde Assam» 25 bietet eindrucksvolle Begegnungen mit den imposanten Tieren und zeigt die Erfolge der Schutzmassnahmen. Im Chambal Naturschutzgebiet gilt die Aufmerksamkeit dann in erster Linie dem Treiben im Wasser. Auf einer Länge von etwa 100 Kilometern fliesst der Chambal Fluss durch das gleichnamige Wildlife Sanctuary. Dort gehen die seltenen Gangesgaviale auf Fischjagd. Die gefährdete Krokodilart gehört ebenso zu den Stars im Schutzgebiet wie die Gangesdelfine, die im Chambal Fluss einen wichtigen Lebensraum haben. Häufiger trifft man während der Kurz- tour «Mela Kothi – Chambal Safari Lodge» 15 jedoch Sumpfkrokodile und Schildkröten im Naturschutzgebiet an. Wo Tiger Schwimmen gehen Ein anderer grossartiger Nationalpark ist Sundarbans im Ganges-Brahmaputra- Delta, der sich über Indien und Bangladesch erstreckt. Allein der indische Teil umfasst mehr als 4'200 Quadratkilometer. Die zahlreichen Flüsse, Kanäle und Bäche, die das Gebiet durchziehen, schaffen ein unheimlich komplexes Ökosystem. Unter anderem ist hier das weltgrösste Mangrovengebiet entstanden. Die Pflanzen haben sich perfekt an die Bedingungen im Delta angepasst, das regelmässig überschwemmt wird. Fast noch bemerkenswerter aber ist, wie hervorragend auch die Bengalischen Tiger des Nationalparks in ihrem feuchten Lebensraum zurechtkommen. Nirgendwo sonst auf dem Planeten sind die Grosskatzen in Mangrovenwäldern zuhause. Allein 42

Nordindien Rundreisen | INDIEN Indien im Sommer von Julie Stauffacher tourasia Reiseprofi Und dann beginnen auf dem Dach zwei Mönche des Gelbhut-Ordens auf ihren Hörnern und Muscheltrompeten zu spielen. So wird der neue Tag begrüsst und zugleich ist es die Aufforderung zum Morgengebet, der Puja. Ein eindrücklicher Tagesbeginn im Thiksey Kloster! 21 22 23 im indischen Teil der Sundarbans leben etwa 90 bis 130 von ihnen. Auf der Jagd verlassen sie oftmals das Land für einen beherzten Sprung ins kühle Nass. Tatsächlich können sie schwimmend beachtliche Strecken zurücklegen. Die Wahrscheinlichkeit, die scheuen Tiere zu sehen, ist allerdings gering. Da Wasser weite Teile des «Naturparadies Sundarbans» 29 durchzieht, sind Bootsafaris die beste Möglichkeit, die Mangrovenlandschaften und ihre Tierwelt kennenzulernen. Unterwegs sieht man mächtige Salzwasserkrokodile, die sich mit geschmeidigen Schwanzbewegungen durch den Fluss bewegen oder regungslos am Ufer verharren. Die Schlangen in den Sundarbans sind selbst denjenigen ein Begriff, die ansonsten wenig mit Reptilien am Hut haben: Sowohl die Königskobra als auch Pythons sind im Park heimisch. Der Gir Nationalpark schliesslich hat Berühmtheit als letzter natürlicher Zufluchtsort für den Asiatischen Löwen erlangt. Intensive Jagd hatte dem König der Tiere erheblich zugesetzt. Seit Gründung des Nationalparks im Jahr 1965 haben intensive Schutzmassnahmen aber dazu geführt, dass sich die Population in den trockenen Laubwäldern und Savannen gut erholt hat. Anti-Wilderer-Patrouillen etwa sehen regelmässig nach dem Rechten. Zudem helfen Programme zur Wiederaufforstung, den natürlichen Lebensraum der Löwen zu erhalten oder sogar zu erweitern. Auf der Rundreise «Unbekanntes Gujarat» 26 hat man die einzigartige Gelegenheit, Asiatische Löwen in freier Wildbahn zu erleben. Begegnungen mit der faszinierenden Tierwelt Indiens sind packende Gänsehaut-Momente. Solche, die man auf der nächsten Indien Reise vielleicht wiederholen möchte. Andererseits ist die Auswahl an atemberaubenden Erlebnissen im Land riesig. Und heisst es nicht, dass sich keine zwei Indien Reisen gleichen? Indien Reisen sind nichts für den Sommer? Vielleicht in einigen Regionen, doch es gibt Reiseziele die sich perfekt für unsere heissen Monate eignen. Von Mai bis September ermöglicht der kühlere Norden Indiens unvergessliche Eindrücke abseits des Massentourismus, wie dieses wunderbare Erlebnis auf meiner letzten Reise nach Ladakh zeigt: Es war noch dunkle Nacht, als uns der Fahrer und die Reiseleitung im Hotel abholten. Durch das verschlafene Leh fuhren wir ins Indus Tal zum Thiksey Kloster. Erste Lichtstreifen hinter den Himalaya Gipfeln kündigten den Morgen an. Wir stiegen auf das Dach des Klosters, wo sich zwei buddhistische Mönche des Gelbhut-Ordens befanden. Mit ihren traditionellen Hörner bliesen sie zur Morgen-Puja, dem Gebet. Wir wurden zum Gebetssaal begleitet, wo wir zeitgleich mit den Mönchen, von sehr jung bis sehr alt, eintrafen. Die Sitzordnung schien vorgegeben. Die ältesten Mönche setzten sich in den innersten Kreis, die jüngsten in die hinteren Reihen. Das Morgengebet ist eine Mischung aus Trommelklängen und dem Rezitieren buddhistischer Verse. Ich schloss die Augen und lauschte den Geräuschen. Bis mir ein Novize einen heissen Buttertee reichte – eine herzliche Geste! Während die Kleinsten zu Spässen aufgelegt waren, bewahrten die älteren Mönche eine stoische Ruhe, nur selten unterbrochen, um die Kleinsten ein wenig zu massregeln. Der Rundgang nach dem Gebet war ein wunderschöner Abschluss unseres Besuches in diesem beeindruckenden Kloster und der Start in einen weiteren erlebnisreichen Tag in Ladakh. 43